Freitag, 27. Mai 2011

"Kein Druck für sofortigen Atomausstieg"

So lautet die zusammenfassende Aussage von Umweltminister Röttgen zum Bericht der Reaktor-Sicherheitskommision (RSK).

Hier einige Fakten, mit meinen Worten zusammengefasst:
Erdbeben: wenn die Erdbeben nicht deutlich stärker sind als bisher vermutet, dann dürfte nichts passieren.

Hochwasser: wenn nichts unvohergesehenes passiert, dann sollten die Reserven ausreichen. Einige AKW's sind bei Hochwasser zwar auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Bei einigen liegen die sicherheitstechnisch relevanten Gebäude nur knapp (5cm) höher als im bisher schlimmsten angenommen Fall von Hochwasser.

Ausfall der Stromversorgung von aussen: bei fünf der älteren Kraftwerke ist es unklar ob sie den Vorgaben entsprechen, die anderen entsprechen den Vorgaben der Kommission.

Kühlung: die Kühlung des Reaktors entspricht den Notfallmaßnahmen, zur Bewertung der Brennelementekühlung im Lagerbecken fehlen teilweise nötige Unerlagen.

Vorsore für das Unerwartete (z.B. Notfallpläne): die bisherigen Antworten der Betreiber lasen keine Einschätzung zu ob die Pläne ausreichend sind.

Schutz vor Flugzeugabstürzen: kein AKW übersteht den Absturz eines großen Verkehrsflugzeuges. Die neueren sollten einem mittleren Verkehrsflugzeug standhalten.

Wenn ich das jetzt für mich zusammenfasse, dann komme ich zu einem anderen Ergebnis als Herr Röttgen. Theoretisch und wenn alles nach den Vorgaben abläuft, dann dürfte nix passieren. Tja, dann wäre aber auch in Fukushima und in Tschernobyl nix passiert und dennoch haben wir diese Katastrophen erlebt.

Hier mehr Details auf SZ-Online:
http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-akw-auf-dem-pruefstand-eine-frage-der-auslegung-1.1098696