Mittwoch, 14. September 2011

Das Kreuz mit den Hybriden

Bei allen Gemüsesorten ist seit einigen Jahren eine bestimmte Machart im Vormarsch: die F1-Hybride. Diese Sorten bestechen durch große Einheitlichkeit, ansprechende Optik und vor allem durch hohen Ertrag. Kein Wunder, dass die Gärtner - und in der Folge auch die Verbraucher - darauf fliegen. Man hat sich an extrem makellose äußere Qualität gewöhnt.
Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch Mängel, mit denen diese Vorteile erkauft werden, sowohl beim Herstellungsprozess als auch im fertigen Produkt. Über viele Generationen werden fremd-befruchtete Gemüsearten "in-gezüchtet". Natürliche Barrieren, die Inzucht verhindern, müssen systematisch umgangen werden. Die Pflanze wird in eine massive Depression getrieben. Sie kann nur noch durch hohen künstlichen, zum Teil labortechnischen Aufwand am Leben erhalten werden. Zur Herstellung der F1-Hybrigde werden nun zwei so hergestellte Inzuchtlinien miteinander gekreuzt. Das hieraus gewonnene Saatgut wird vom Gärtner zu Produktion benutzt. Würde man aus dem Hybrid-Verkaufsgemüse wieder Saatgut gewinnen und es wieder aussähen, gäbe es ein heilloses Durcheinander. Bei F1-Hybriden gibt es keine Kontinuität. Es ist ein "Wegwerfsaatgut".
Quelle: Info-Blatt der Gärtnerei Obergrashof